Waddell-Zeichen

Aus phys-med
  • Waddell et al. 1980
  1. Druckempfindlichkeit
    • tief: tiefe Schmerzempfindlichkeit über die üblichen muskuloskeletalen Grenzen hinaus (Ausbreitung Occiput bis Os coccygis)
    • oberflächlich: Schmerzempfindlichkeit der Haut im lumbalen Bereich auf leichten Druck/leichtes Kneifen
  2. Scheinmanöver (Patient stehend)
    • Stauchung (sanft): sanfter Druck auf Schädelkalotte, Schmerzauslösung lumbal → positiv
    • Rumpfdrehung (en bloc): gleichzeitig passive Rotation Schultergürtel/Stamm/Beckenbereichs en bloc (Arme/Hände am Beckenrand fixiert), Schmerzauslösung lumbal → positiv
  3. Ablenkung (nicht kohärente Untersuchungsbefunde bei der passiven Untersuchung im Status und unter Ablenkung); typisches Beispiel:
    • Lasègue im Sitzen/Liegen: klassische Lasègueprüfung vs. Langsitz; Differenz < 20° normal, Differenz > 40° positiv
  4. Neuroanatomie
    • Schwäche: Muskelschwäche über Myotomgrenzen hinaus und/oder wechselnde Befunde, "giving-way" artig
    • sensorische Defizite auf leichte Berührung über Dermatomgrenzen hinaus
  5. Überreaktion (während Anamnese oder Untersuchung):
    • Vorsichtiges Verhalten (Steifigkeit, rigide, unterbrochene Bewegungsabläufe)
    • Verspannte Haltung (unphysiologische Gewichtsverteilung)
    • Grimassieren, übertriebenes Seufzen/Atemverhalten
  • je 1 Punkt, normal 0-1 Punkte