Gangschulung

Aus phys-med

Grundlagen

  • Vermittlung eines physiologischen Gangbildes mit/ohne Hilfsmittel
  • Physiologie:
    • Standphase/Abrollphase/Schwungphase
    • Oberkörper-Gegenrotation, Armpendel wechselseitig/gegensinnig
  • normaler Stand:
    • Hüftgelenke extendiert
    • Linie Körperschwerpunkt durch Hüftgelenke, ventral der Kniegelenke und Sprunggelenke
    • knöchern/ligamentäre Stabilisierung Kniegelenke → geringer Kraftaufwand im Vergleich zum Liegen, ca. + 25%

Durchführung

  • Hilfsmittel:
    • Gehbarren
    • Gehwagen, Rollator
    • Unterarmstützen:
      • Dreipunktgang: Entlastung eines Beines, betroffens Bein zwischen UAG
      • Vierpunktgang: Entlastung beides Beine, gegensinnig, UAG zuerst
  • Treppengehen: gesund aufwärts, krank abwärts
  • Belastung: Waage
    • Sohlenkontakt: keine Belastung
    • Eigengewicht des Beines: ca. 15 kg
  • Sonderformen:
    • Peronäusläsion: Orthese, Peronäusschiene, Valenserschiene
    • Paraplegie: Durchschwung (im Gehbarren), Schienenapparate + UAG
    • Latissimus-Gang (Vierpunktgang): Beckenbewegung über M. latissimus/seitliche Rumpfmuskulatur

Hemiparese

  • Becken und Rumpf zur paretischen Seite gedreht
  • keine normale Rotationsbewegung
  • Arm innenrotiert und retrahiert, Ellenbogen in Flexion fixiert → keine Pendel- und Balancefunktion
Phase häufige Probleme
Einbeinstand
  • übermäßig Seitverlagerung des Körperschwerpunktes → Trendelenburg
  • mangelhafte Hüftextension
Beginn Schwungphase
  • verzögertes Anheben des Fußes bzw. der Ferse
  • fehlende (passive) Knieextension
Schwungphase
  • Schleifen des Fußes wegen ungenügender Hüft- und Kniebeugung
  • deshalb: Anheben des Beckens → Zirkumduktion des Beines
Ende Schwungphase
  • Auftreten mit Vorfuß oder voller Sohle (normal Fersenkontakt)
  • Ursachen: spastischer Spitzfuß, Dominanz der Extensoren, Hüft-/Kniebeugung
  • bei Gewichtsübernahme: Inversionsfehlstellung im USG → Gefahr für Supinationstrauma