Rehabilitation: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Oktober 2010, 17:02 Uhr
Rehabilitationsziele
übergeordnet
- gesundheitsbezogene Lebensqualität (ICF: Functioning)
- Strategien:
- kurativ: Behandlung der geschädigten Körperstruktur/-funktion
- rehabilitativ: Überwindung und/oder Kompensation von Beeinträchtigungen der Körperfunktionen, Aktivitäten und Partizipation
- präventiv: Vermeidung weiterer Beeinträchtigungen der Körperfunktionen, Aktivitäten und Partizipation
Körperfunktionsebene
- mentale Funktionen: Orientierung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Wahrnehmung, kognitiv-sprachliche Funktionen, Schlaf, Antrieb, Verhaltensregulation
- Sinnesfunktionen: Schmerz, Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Sensibilität (Propriozeption, Tast-/Thermosensibilität)
- Stimme/Sprechen
- Funktionen des kardiopulmonalen Systems und der peripheren Kreislauffunktionen
- Verdauungssystem: Schluckstörungen, Kontinenzfunktionen, endokrine/Stoffwechselfunktionen
- urogenitale/Sexualfunktionen
- neuromuskuloskelettale/bewegungsbezogene Funktionen: Gelenkbeweglichkeit/-stabilität, Rumpfkontrolle, Muskelkraft/-ausdauer, Bewegungskontrolle/Koordination
- Hautfunktionen: Durchblutung, Verhinderung von Druckgeschwüren von Bedeutung
Aktivitäts-/Teilhabeebene
- Wiedererlernen alltäglicher Funktionen (ADL): Waschen, Anziehen, Essen, An- und Auskleiden, Transfer
- Kommunikation
- Mobilität
- Leben in häuslicher Umgebung: Essenszubereitung, Erledigung von Hausarbeiten
- Beziehungsfähigkeit: v.a. neurologische, psychiatrische, psychosomatische Rehabilitation
- Teilnahme am sozialen, beruflichen, religiösen und politischen Leben
Voraussetzungen
- Rehabilitationsbedarf:
- nicht Krankheit/Schädigung, sondern relevante negative Krankheitsfolgen (Funktion, Aktivität, Partizipation)
- Ausmaß der Einschränkungen je nach Rehabilitationsform:
- Rehabilitation der Rentenversicherung: bestehende/drohende Einschränkung der beruflichen Leistungsfähigkeit
- fachübergreifenden Frührehabilitation: gravierende Störungen von Körperstrukturen/-funktionen mit drohenden funktionellen Einschränkungen
- Rehabilitationsfähigkeit: körperliche und mentale Belastungsfähigkeit, aktive Teilnahme
- Motivation/Motivierbarkeit:
- Krankheitseinsicht und Wunsch nach Änderung
- Cave sekundärer Krankheitsgewinn sozial/finanziell (Schadensersatz, Rente)
- positive Rehabilitationsprognose:
- funktionelles/soziales Rehabilitationsziel erreichbar
- Möglichkeit der Zielerreichung ausreichend
- immer auf Rehaziel bezogen (Selbstständigkeit, Wiederherstellung der beruflichen leistungsfähigkeit)
Medizinische Rehabilitation
- Ziel: einen die Teilhabe oder Erwerbsfähigkeit bedrohenden oder entstandenen Gesundheitsschaden zu beseitigen, zu mildern oder Folgen zu beseitigen
- Reha-Kliniken (früher: Kuren), ambulante Rehamaßnahmen
Berufliche Rehabilitation
- (gesetzlich: Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben)
- Ziel: "Reha vor Rente" → Maßnahmen zur Re-Integration in den beruflichen Alltag
- Umschulungen
- Weiterbildungen
- berufliche Trainingsmaßnahmen
- Integrationsprojekte (Integrationsunternehmen)
- Berufsförderungswerke
- Werkstätten für behinderte Menschen.
Soziale Rehabilitation
- Ziel: Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft
- Leistungen:
- Wohnungshilfe
- Betreutes Wohnen
- Haushaltshilfe
- Tagesstätten.
- Heilpädagogische Leistungen
- Förderung der Verständigung
- Hilfen am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben