Rehabilitation: Unterschied zwischen den Versionen

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* [http://www.dvfr.de Deutsche Vereinigung für Rehabilitation]
* [http://www.dvfr.de Deutsche Vereinigung für Rehabilitation]
* http://www.iqpr.de/iqpr/download/publikationen/stellenwert%20ergos.pdf Arbeitssimulator ERGOS


[[Kategorie:Rahmenbedingungen]]
[[Kategorie:Rahmenbedingungen]]
[[Kategorie:Rehabilitation]]
[[Kategorie:Rehabilitation]]

Version vom 1. März 2011, 21:49 Uhr

Definition (WHO)

Die Rehabilitation ist ein umfassender und einheitlicher Prozeß, in dem ein körperlich, seelisch, geistig oder sozial Behinderter oder ein von Behinderung Bedrohter, mit differenzierten und fachgerechten Hilfen der Gesellschaft lernt, seine Behinderung zu beheben oder zu verringern und soweit wie möglich durch Entfaltung verbliebener Fähigkeiten und Begabungen auszugleichen, sowie eine der bleibenden Behinderung angepaßte Stellung in der Gesellschaft und im möglichen Arbeitsleben, (wieder-) einzunehmen.

Rehabilitationsziele

übergeordnet

  • gesundheitsbezogene Lebensqualität (ICF: Functioning)
  • Strategien:
    • kurativ: Behandlung der geschädigten Körperstruktur/-funktion
    • rehabilitativ: Überwindung und/oder Kompensation von Beeinträchtigungen der Körperfunktionen, Aktivitäten und Partizipation
    • präventiv: Vermeidung weiterer Beeinträchtigungen der Körperfunktionen, Aktivitäten und Partizipation

Körperfunktionsebene

  • mentale Funktionen: Orientierung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Wahrnehmung, kognitiv-sprachliche Funktionen, Schlaf, Antrieb, Verhaltensregulation
  • Sinnesfunktionen: Schmerz, Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Sensibilität (Propriozeption, Tast-/Thermosensibilität)
  • Stimme/Sprechen
  • Funktionen des kardiopulmonalen Systems und der peripheren Kreislauffunktionen
  • Verdauungssystem: Schluckstörungen, Kontinenzfunktionen, endokrine/Stoffwechselfunktionen
  • urogenitale/Sexualfunktionen
  • neuromuskuloskelettale/bewegungsbezogene Funktionen: Gelenkbeweglichkeit/-stabilität, Rumpfkontrolle, Muskelkraft/-ausdauer, Bewegungskontrolle/Koordination
  • Hautfunktionen: Durchblutung, Verhinderung von Druckgeschwüren von Bedeutung

Aktivitäts-/Teilhabeebene

  • Wiedererlernen alltäglicher Funktionen (ADL): Waschen, Anziehen, Essen, An- und Auskleiden, Transfer
  • Kommunikation
  • Mobilität
  • Leben in häuslicher Umgebung: Essenszubereitung, Erledigung von Hausarbeiten
  • Beziehungsfähigkeit: v.a. neurologische, psychiatrische, psychosomatische Rehabilitation
  • Teilnahme am sozialen, beruflichen, religiösen und politischen Leben

Voraussetzungen

  • Rehabilitationsbedarf:
    • nicht Krankheit/Schädigung, sondern relevante negative Krankheitsfolgen (Funktion, Aktivität, Partizipation)
    • Ausmaß der Einschränkungen je nach Rehabilitationsform:
      • Rehabilitation der Rentenversicherung: bestehende/drohende Einschränkung der beruflichen Leistungsfähigkeit
      • fachübergreifenden Frührehabilitation: gravierende Störungen von Körperstrukturen/-funktionen mit drohenden funktionellen Einschränkungen
  • Rehabilitationsfähigkeit: körperliche und mentale Belastungsfähigkeit, aktive Teilnahme
  • Motivation/Motivierbarkeit:
    • Krankheitseinsicht und Wunsch nach Änderung
    • Cave sekundärer Krankheitsgewinn sozial/finanziell (Schadensersatz, Rente)
  • positive Rehabilitationsprognose:
    • funktionelles/soziales Rehabilitationsziel erreichbar
    • Möglichkeit der Zielerreichung ausreichend
    • immer auf Rehaziel bezogen (Selbstständigkeit, Wiederherstellung der beruflichen leistungsfähigkeit)

Medizinische Rehabilitation

  • Ziel: einen die Teilhabe oder Erwerbsfähigkeit bedrohenden oder entstandenen Gesundheitsschaden zu beseitigen, zu mildern oder Folgen zu beseitigen
  • Reha-Kliniken (früher: Kuren), ambulante Rehamaßnahmen
  • AHB (Anschlussheilbehandlung): nach Krankenhausaufenthalt → über Sozialarbeiter
  • AHV (allgemeines Heilverfahren): über niedergelassenen Arzt

Berufliche Rehabilitation

  • (gesetzlich: Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben)
  • leistungsdiagnostische Begutachtung: Arbeitssimulator
  • Ziel: "Reha vor Rente" → Maßnahmen zur Re-Integration in den beruflichen Alltag
    • Umschulungen
    • Weiterbildungen
    • berufliche Trainingsmaßnahmen
    • Integrationsprojekte (Integrationsunternehmen)
    • Berufsförderungswerke
    • Werkstätten für behinderte Menschen.

Soziale Rehabilitation

  • Ziel: Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft
  • Leistungen:
    • Wohnungshilfe
    • Betreutes Wohnen
    • Haushaltshilfe
    • Tagesstätten.
    • Heilpädagogische Leistungen
    • Förderung der Verständigung
    • Hilfen am gemeinschaftlichen und kulturellen Leben

Links

Weblinks