Psoriasis-Arthritis: Unterschied zwischen den Versionen

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* Dermis hyperämisch → Rötung
* Dermis hyperämisch → Rötung
* "Phänomen des letzten Häutchens" = Phänomen des blutigen Taus, Auspitz-Phänomen
* "Phänomen des letzten Häutchens" = Phänomen des blutigen Taus, Auspitz-Phänomen
* Mikroabszessen unter der Hornschicht
* Alopecia psoriatica: inselförmiger Haarausfall
* Nageldystrophie: Tüpfel-/Grübchennägel, "Ölflecken"  (gelbliche Verfärbung), distale Onycholyse, Krümelnagel, Nagelverdickung
* Mikroabszesse unter der Hornschicht
* Organbeteiligung:
** Psoriasisarthritis
** Uveitis, Retinitis
** erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und [[Schlaganfall]]
* PASI-Score: ''Psoriasis Area and Severity Index'' → Ausdehnung und Schweregrad (max. 72 Punkte)
* PASI-Score: ''Psoriasis Area and Severity Index'' → Ausdehnung und Schweregrad (max. 72 Punkte)
* massive Beeinträchtigung der Lebensqualität
* massive Beeinträchtigung der Lebensqualität


=== Formen ===
=== Formen der Psoriasis vulgaris ===


# Psoriasis vulgaris
# Typ I (60–70%):
## Typ I (60–70%):
#* < 40. LJ, familiäre Häufung
##* < 40. LJ, familiäre Häufung
#* 95% HLA-Cw 6, HLA-Dr 7, HLA-B 17, HLA-B 57  
##* 95% HLA-Cw 6, HLA-Dr 7, HLA-B 17, HLA-B 57  
#* Typische Erstmanifestation: Psoriasis guttata, häufig nach Kontakt mit Triggerfaktoren
##* Typische Erstmanifestation: Psoriasis guttata, häufig nach Kontakt mit Triggerfaktoren
#** Medikamenten: &beta;-Blocker, Lithium, Antimalariamittel
##** Medikamenten: &beta;-Blocker, Lithium, Antimalariamittel
#** Streptokokkeninfektion
##** Streptokokkeninfektion
#** kann abklingen oder in P. vulgaris übergehen
##** kann abklingen oder in P. vulgaris übergehen
#* v.a. Kopfhaut, intertriginös, Beugeseiten, palmar/plantar, genital/anal
# Typ II (30–40%):
#* Spätmanifestation > 40. LJ
#* meist Nagelpsoriasis und Psoriasisartrithis
#* HLA-Koppelung gering, keine familiäre Häufung
#* meist leichterer Verlauf
# Typ Zumbusch (0,5–2,5%):
#* akuter Fieberschub
#* innerhalb weniger Stunden zunächst lokal, dann generalisiert flächige Erytheme mit Pusteln, teilweise konfluierend
#* innerhalb 24 h Leukozytose, Hypocalcämie, Hypalbuminämie
#* rezidivierende Fieberschübe, generalisierte Pusteln
#* > 50. LJ


. Lokalisationsstellen der Psoriasis vulgaris sind die Kopfhaut (psoriasis capilitii), die intertriginösen Räume, die Beugenflächen (psoriasis inversa), die Handinnenflächen und Fußsohlen (psoriasis palmarum et plantarum), die genitale sowie die anale Lokalisation (bei der eine Rhagade in der Analkerbe als typisches Zeichen gilt).
=== Verlauf ===


Typ II (30–40 % der Fälle) Spätmanifestation häufig erst nach dem vierzigsten Lebensjahr. Sie geht meist mit Nagelpsoriasis oder Gelenkbeschwerden (Psoriasisartrithis) einher. Die HLA-Koppelung ist nur gering, und es gibt keine familiäre Häufung. Es handelt sich meist um leichtere Verläufe.
* individuell
** 25% einmaliges Auftreten/Remission
** häufig Wechsel von Phasen mit starker/geringer/fehlender Aktivität (Schübe)
* Auslöser:
** physische/psychische Belastungssituationen (schwerer Infekt, Operation, Tod eines Angehörigen)
** hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft)
** Pubertät
** Herbst/Winter: trockene Luft, nasskaltes Klima, geringere UV-Einstrahlung
** Medikamente: Betablocker, ACE-Hemmer, Lithium, Malariamittel, Interferone, Tetracycline, Terbinafin, NSAR, Folsäure.
** kosmetische Präparate
** unspezifische Reize: Verletzungen, Reibung, Operationen, Sonnenbrände oder ähnliches beobachtet.  
** Köbner-Phänomen = isomorpher Reizeffekt: Effloreszenzen treten bei bestimmten Hautkrankheiten Minuten bis Wochen nach unspezifischer Reizung an bisher nicht veränderten Abschnitten auf und gleichen denen der bestehenden Hautkrankheit


Typ Zumbusch. (0,5–2,5 % der Fälle) Hautbefall mit Pustelbildung und einer erhöhten Koppelung mit HLA-B27, vor allem ab dem 50. Lebensjahr zu beobachten, selten früher.
=== Therapie ===


Die Ursachen für diese meist generalisiert auftretende Psoriasis-Form sind noch weitestgehend ungeklärt. Man geht davon aus, dass ungewöhnlich große Mengen des neutrophilen-chemotaktischen Interleukin-8 einströmen, wodurch sich die massenhafte Einwanderung neutrophiler Granulozyten in das Stratum corneum erklären ließe. Das Einströmen führt zu sterilen Pusteln. Eine wesentliche Bedeutung kommt neben dem IL-8 dem Tumornekrosefaktor-α (TNF) zu, der zu kutanen Entzündungsreaktionen und der systemischen Symptomatik führt.
==== topisch ====


Der klinische Verlauf kennzeichnet sich durch einen akuten Fieberschub. Innerhalb weniger Stunden entwickeln sich zunächst an den Berührstellen der Haut (z. B. unter der Brust) und später generalisiert flächige Erytheme mit Pusteln, die in schweren Fällen konfluieren können.
* Wochen bis Monate
* Harnstoff (Urea pura): in Öl, Cremes, Salben
* Salizylsäure: zum Ablösen der Schuppen, entzündungshemmend
* Steinkohlenteer: bremst Zellteilung, lindert Juckreiz; krebsfördernd
* Dithranol/Cignolin: bremst Zellteilung, gute Wirksamkeit, sehr aufwändige Behandlung
* Kortikosteroide: Clobetasol, Betamethason &rarr; nur kurzzeitig auf kleinen Hautpartien;
* Vitamin-D-Derivate: Calcipotriol, Tacalcitol
* '''Kortikosteroide + Calcipotriol''': gute Verträglichkeit + hohe Wirksamkeit &rarr; '''Initialtherapie'''


Innerhalb von 24 Stunden steigt die Zahl der Leukozyten, der Calciumgehalt sinkt, ebenso der Gehalt an Albumin im Blutplasma. Im weiteren Verlauf kommt es immer wieder zu neuen Fieberschüben und generalisierten Pusteln.
==== physikalisch  ====


Psoriasis pustulosa generalisata
* Lichttherapie:
** Schmalspektrum-UVB-Therapie &rarr; Mittel der Wahl
*** Wellenlänge 311 nm
*** Ganz- und Teilkörperbestrahlungen, geringe Erythemwirkung
*** Kombinationmit topischer Behandlung
** Selektive Ultraviolett-Phototherapie (SUP):
***  Kombination UVA/UVB
*** Cave Sonnenbrand
** PUVA-Therapie (Psoralen + UVA):
*** Psoralene: steigern Lichtempfindlichkeit der
*** Photoinaktivierung der hyperreaktiven T-Zellen &rarr; Psoralen bindet an Nukleinsäuren/Proteinstrukturen
** Lasertherapie:
*** Excimer-Laser: 308 nm
*** hohe Strahlendosis selektiv
*** '''derzeit wirksamste physikalische Therapie'''
** Balneophototherapie/Sole-Photo-Therapie:
*** Bad 20–30' in stark solehaltiger Lösung, im Anschluss wenige Minuten intensive UVB-Bestrahlung
** Fischtherapie:
*** rötliche Saugbarben ("Knabberfische")
*** drei Wochen lang, tgl.  2h mit ca. 200 Saugbarben
*** anschließend kurze UV-Bestrahlung im Solarium und Hautpflege
* Elektrotherapie:
** schwach dosierter Interferenzstrom
** Elektroden auf psoriatische Areale oder in Wannen
** 2x tgl. 5', bis zu 12 Wochen


Diese spezielle Form der Psoriasis kann ohne Therapie einschließlich innerlicher Anwendungen (s. u.) tödlich verlaufen und wird auch durch kosmetische Produkte ausgelöst (s. u.).
==== systemisch/medikamentös ====


Psoriasis pustulosa palmaris et plantaris
* MTX: < 25 mg/Woche
* Retinoide (Vit. A-Derivate):
** Kombination mit UV-Bestrahlung
** bis 2 J. nach Behandlung teratogen
* Kortikoide: nicht mehr empfohlen wg. Rebound + UAW
* Immunsuppressive Substanzen (z.B. Ciclosporin)
* Fumarsäureester: Langzeittherapie
* Biologicals:
** TNF-Blocker: Adalimumab, Infliximab, Etanercept
** p40-Interleukin-12/23-Hemmer: Ustekinumab


Typ Barber Bei gutem Allgemeinbefinden befinden sich die Pusteln nur an Händen und Füßen.
==== psychotherapeutisch ====


Akrodermatitis continua suppurativa
* Krankheitsbewältigung
 
* Prophylaxe von Schüben
Typ Hallopeau; siehe auch Morbus Hallopeau. Die Pustelbildung befindet sich an den Akren (das sind: Finger, Zehen, Hände, Füße, Nase, Kinn, Augenbrauen- und Jochbögen), besonders an den Fingern. Nagel- und Haarverlust sind möglich.
* Selbsthilfegruppen
 
Manifestation an den Hautanhangsgebilden [Bearbeiten]
Bei massivem Befall der Kopfhaut können die Haarfollikel beeinträchtigt werden, was als besondere Form des inselförmigen Haarausfalls eine Alopecia psoriatica zur Folge hat.
 
Veränderungen an den Nägeln von Zehen und Fingern stellen manchmal das einzige Symptom dar. Es kommt zur Nagelmatrix-Psoriasis (Tüpfel- oder Grübchennägel, „Ölflecken“ bzw. gelblich verfärbte Ölnägel), zur Nagelbett-Psoriasis (distale Onycholyse) und zur subungualen Onychodystrophie (Krümelnagel, Nagelverdickungen).
 
Beteiligung anderer Organe [Bearbeiten]
Mit und ohne (wesentliche) Beteiligung der Haut kann die Psoriasis auch andere Organe betreffen:
 
Psoriasis arthropathica → Hauptartikel: Psoriasisarthritis
 
Entzündliche Veränderungen an den Gelenken und zugehörigen Bändern und angrenzenden Weichteilen, mit und ohne gleichzeitige Veränderungen der Haut sowie mit und ohne Überschneidung zur Bechterewschen Krankheit mit Nachweis von HLA-B27.
 
Augen
 
Entzündungen des Augeninneren (Uveitis)[6] kommen bei Psoriasis gehäuft vor, sind gehäuft mit Entzündungen auch der Netzhaut verbunden und haben weitere Eigentümlichkeiten gegenüber anderen Formen der Uveitis.[7]
 
Herz-Kreislauf
 
Psorias ist ein eigenständiger erheblicher Risikofaktor für arterielle Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Ein Vergleich über 14 Jahre von etwa 127.000 Psoriasis-Kranken mit über 550.000 vergleichbaren Patienten ohne Psoriasis ergab 2006, dass es je 1.000 Personenjahre bei Patienten mit schwerer Psoriasis der Haut zu 5,13, bei milder Psoriasis zu 4,04, dagegen bei den Patienten ohne Psoriasis nur zu 3,58 Herzinfarkten kam. Das größte Risiko hatten junge Patienten mit schwerer Psoriasis der Haut.[8] Jüngere ähnlich umfangreiche Untersuchungen beispielsweise in Dänemark bestätigten dies und zeigten bei Psoriasis-Erkrankten ein erhöhtes Risiko auch für Schlaganfall und Herzrhythmusstörungen.[9]
 
Differentialdiagnosen [Bearbeiten]
Reiter'sche Erkrankung → Hauptartikel: Reaktive Arthritis
 
Von den zahlreichen Erkrankungen, welche ähnlich einer Psoriasis verlaufen können, sei hier nur diese genannt. Das Vollbild mit der Trias aus Gelenkentzündung (Arthritis), Bindehautentzündung (Konjunktivitis) und Entzündung der Harnröhre (Urethritis) wird vermutlich durch eine Autoimmunreaktion nach bakterieller Infektion ausgelöst, wenn diese auch nicht immer erinnerlich ist. Wenn sich zudem nahe den entzündeten Gelenken sichtbare Hautveränderungen zeigen, die denen der Psoriasis ähneln, ist die Reiter'sche Erkrankung eine Differentialdiagnose zur Psoriasisarthritis.


[[Kategorie:Rheumatologie]]
[[Kategorie:Rheumatologie]]

Aktuelle Version vom 16. August 2013, 21:51 Uhr

Grundlagen

  • siehe Wikipedia [[1]
  • typisch: Befall im Strahl, PIP/DIP Hände/Füße, asymmetrisch
  • seltener große Gelenke, Becken-Wirbelsäule
  • Sehnen/Sehnenansätze, Schleimbeutel, Bänder
  • seronegativ (RF negativ), Assoziation zu HLA-B27
  • CASPAR = ClASsification criteria for the diagnosis of Psoriatic ARthritis:
    1. Entzündliche Veränderungen (Schmerz, Schwellung, Steifigkeit) im Bereich von Gelenken, WS, Sehnen/Sehnenansätze
    2. und >= 3 der folgenden Kriterien
      1. aktuelle Psoriasis
      2. anamnestische Psoriasis
      3. positive Familienanamnese (Verwandte 1. oder 2. Grades)
      4. Psoriatische Nagelveränderungen (Nageldystrophie, Onycholyse, Lochfraß, Hyperkeratose)
      5. RF negativ
      6. aktuelle Daktylitis ("Wurstfinger")
      7. anamnestische Daktylitis (Rheumatologe)
      8. Röntgen: typische gelenknahe Knochenneubildungen im Bereich von Händen oder Füßen

Psoriasis

Symptome

  • Effloreszenzen monomorph, rötlich, meist rundlich/inselförmig, scharf begrenzt, leicht erhaben
  • bevorzugt an Kopfhaut, Ellbogen, Knie, Bauchnabel, After, Rima ani, Fingerknöchel, hinter Ohrläppchen
  • Verhornung beschleunigt, vermehrt (Hyperkeratose), gestört → gesteigerte mitotische Aktivität der Basalzellen der Epidermis
  • "Kerzenwachsphänomen": glänzende grob-lamellöse Schuppen mit talgartiger, silbriger Konsistenz
  • Dermis hyperämisch → Rötung
  • "Phänomen des letzten Häutchens" = Phänomen des blutigen Taus, Auspitz-Phänomen
  • Alopecia psoriatica: inselförmiger Haarausfall
  • Nageldystrophie: Tüpfel-/Grübchennägel, "Ölflecken" (gelbliche Verfärbung), distale Onycholyse, Krümelnagel, Nagelverdickung
  • Mikroabszesse unter der Hornschicht
  • Organbeteiligung:
    • Psoriasisarthritis
    • Uveitis, Retinitis
    • erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
  • PASI-Score: Psoriasis Area and Severity Index → Ausdehnung und Schweregrad (max. 72 Punkte)
  • massive Beeinträchtigung der Lebensqualität

Formen der Psoriasis vulgaris

  1. Typ I (60–70%):
    • < 40. LJ, familiäre Häufung
    • 95% HLA-Cw 6, HLA-Dr 7, HLA-B 17, HLA-B 57
    • Typische Erstmanifestation: Psoriasis guttata, häufig nach Kontakt mit Triggerfaktoren
      • Medikamenten: β-Blocker, Lithium, Antimalariamittel
      • Streptokokkeninfektion
      • kann abklingen oder in P. vulgaris übergehen
    • v.a. Kopfhaut, intertriginös, Beugeseiten, palmar/plantar, genital/anal
  2. Typ II (30–40%):
    • Spätmanifestation > 40. LJ
    • meist Nagelpsoriasis und Psoriasisartrithis
    • HLA-Koppelung gering, keine familiäre Häufung
    • meist leichterer Verlauf
  3. Typ Zumbusch (0,5–2,5%):
    • akuter Fieberschub
    • innerhalb weniger Stunden zunächst lokal, dann generalisiert flächige Erytheme mit Pusteln, teilweise konfluierend
    • innerhalb 24 h Leukozytose, Hypocalcämie, Hypalbuminämie
    • rezidivierende Fieberschübe, generalisierte Pusteln
    • > 50. LJ

Verlauf

  • individuell
    • 25% einmaliges Auftreten/Remission
    • häufig Wechsel von Phasen mit starker/geringer/fehlender Aktivität (Schübe)
  • Auslöser:
    • physische/psychische Belastungssituationen (schwerer Infekt, Operation, Tod eines Angehörigen)
    • hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft)
    • Pubertät
    • Herbst/Winter: trockene Luft, nasskaltes Klima, geringere UV-Einstrahlung
    • Medikamente: Betablocker, ACE-Hemmer, Lithium, Malariamittel, Interferone, Tetracycline, Terbinafin, NSAR, Folsäure.
    • kosmetische Präparate
    • unspezifische Reize: Verletzungen, Reibung, Operationen, Sonnenbrände oder ähnliches beobachtet.
    • Köbner-Phänomen = isomorpher Reizeffekt: Effloreszenzen treten bei bestimmten Hautkrankheiten Minuten bis Wochen nach unspezifischer Reizung an bisher nicht veränderten Abschnitten auf und gleichen denen der bestehenden Hautkrankheit

Therapie

topisch

  • Wochen bis Monate
  • Harnstoff (Urea pura): in Öl, Cremes, Salben
  • Salizylsäure: zum Ablösen der Schuppen, entzündungshemmend
  • Steinkohlenteer: bremst Zellteilung, lindert Juckreiz; krebsfördernd
  • Dithranol/Cignolin: bremst Zellteilung, gute Wirksamkeit, sehr aufwändige Behandlung
  • Kortikosteroide: Clobetasol, Betamethason → nur kurzzeitig auf kleinen Hautpartien;
  • Vitamin-D-Derivate: Calcipotriol, Tacalcitol
  • Kortikosteroide + Calcipotriol: gute Verträglichkeit + hohe Wirksamkeit → Initialtherapie

physikalisch

  • Lichttherapie:
    • Schmalspektrum-UVB-Therapie → Mittel der Wahl
      • Wellenlänge 311 nm
      • Ganz- und Teilkörperbestrahlungen, geringe Erythemwirkung
      • Kombinationmit topischer Behandlung
    • Selektive Ultraviolett-Phototherapie (SUP):
      • Kombination UVA/UVB
      • Cave Sonnenbrand
    • PUVA-Therapie (Psoralen + UVA):
      • Psoralene: steigern Lichtempfindlichkeit der
      • Photoinaktivierung der hyperreaktiven T-Zellen → Psoralen bindet an Nukleinsäuren/Proteinstrukturen
    • Lasertherapie:
      • Excimer-Laser: 308 nm
      • hohe Strahlendosis selektiv
      • derzeit wirksamste physikalische Therapie
    • Balneophototherapie/Sole-Photo-Therapie:
      • Bad 20–30' in stark solehaltiger Lösung, im Anschluss wenige Minuten intensive UVB-Bestrahlung
    • Fischtherapie:
      • rötliche Saugbarben ("Knabberfische")
      • drei Wochen lang, tgl. 2h mit ca. 200 Saugbarben
      • anschließend kurze UV-Bestrahlung im Solarium und Hautpflege
  • Elektrotherapie:
    • schwach dosierter Interferenzstrom
    • Elektroden auf psoriatische Areale oder in Wannen
    • 2x tgl. 5', bis zu 12 Wochen

systemisch/medikamentös

  • MTX: < 25 mg/Woche
  • Retinoide (Vit. A-Derivate):
    • Kombination mit UV-Bestrahlung
    • bis 2 J. nach Behandlung teratogen
  • Kortikoide: nicht mehr empfohlen wg. Rebound + UAW
  • Immunsuppressive Substanzen (z.B. Ciclosporin)
  • Fumarsäureester: Langzeittherapie
  • Biologicals:
    • TNF-Blocker: Adalimumab, Infliximab, Etanercept
    • p40-Interleukin-12/23-Hemmer: Ustekinumab

psychotherapeutisch

  • Krankheitsbewältigung
  • Prophylaxe von Schüben
  • Selbsthilfegruppen