Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation: Unterschied zwischen den Versionen

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* Dehnung/Kräftigung
* Dehnung/Kräftigung
* Verbeserung der Ausdauer
* Verbeserung der Ausdauer
== Indikation ==
* orthopädische Erkrankungen: Kräftigung/Koordination in der Muskelkette
* neurologische Erkrankungen: Parese, Spastik, Ataxie, EPMS
== Durchführung ==
* '''rhythmische Bewegungseinleitung''' (''rhythmic initiation''): passiv → assistiv → aktiv/gegen Widerstand
* '''dynamische Umkehr''' (''dynamic reversal''): kontinuierliche Agonist/Antagonisten-Anspannung gegen Widerstand → Verbesserung von Kraft und Bewegungsausmaß (Antagonisten-Dehnung!)
* '''Halten und Entspannen''' (''hold-relax''): statische Technik → Entspannung hypertoner/verkürzter Muskulatur
* '''Anspannen und Entspannen''' (''contract-relax''): dynamische Technik

Version vom 7. September 2010, 17:40 Uhr

  • Margaret Knott und Dr. Hermann Kabat (USA), 50er Jahre
  • Ganzkörperbehandlung auf neurophysiologischer Grundlage mit ausgewählter Reizsetzung

Grundlagen

  • Propriozeptive Reize: Muskelspindeln, Sehnen-/Gelenkrezeptoren → α-Motoneurone
  • Normale Bewegung: dreidimensional, spiralförmig/diagnonal
  • Muskelketten: Verknüpfung von Kontraktionen, Änderung nach Ausgangsstellung
  • Muskelvordehnung: Motoneuron-Aktivität↑
  • exterozeptive Reize: taktil, visuell, akustisch (Aktionskommandos)

Prinzipien der Fazilitation

  • Pattern: komplexe Bewegungsmuster, ausgelöst durch extero-/propriozeptive Reize, jeweils mit Flex/Ext, Add/Abd, IR/AR → diagnoal, spiralförmig; 4 Pattern
  • Timing: normaler BEwegungsablauf von distal nach proximal
  • Stretch: kurzer, schneller Dehnreiz → Reflexauslösung, Bewegungsanbahnung
  • Traktion/Approximation: Gelenkstimulation über Zug (Mobilisation) oder Druck (Stabilisation)
  • Widerstand: durch Therapeut, Anpassung an Kraft/Bewegungsausmaß
  • Irradiation (overflow): "Überfließen" der Kraft von starke auf schwacke Muskelgruppe innerhalb einer Kette, durch Summation von Reizen (Stretch, Kommando, Blickkontakt, Widerstand)

Ziele

  • Koordination physiologischer Bewegungsabläufe
  • Abbau pathologischer Muster
  • Normalisierung des Muskeltonus
  • Dehnung/Kräftigung
  • Verbeserung der Ausdauer

Indikation

  • orthopädische Erkrankungen: Kräftigung/Koordination in der Muskelkette
  • neurologische Erkrankungen: Parese, Spastik, Ataxie, EPMS

Durchführung

  • rhythmische Bewegungseinleitung (rhythmic initiation): passiv → assistiv → aktiv/gegen Widerstand
  • dynamische Umkehr (dynamic reversal): kontinuierliche Agonist/Antagonisten-Anspannung gegen Widerstand → Verbesserung von Kraft und Bewegungsausmaß (Antagonisten-Dehnung!)
  • Halten und Entspannen (hold-relax): statische Technik → Entspannung hypertoner/verkürzter Muskulatur
  • Anspannen und Entspannen (contract-relax): dynamische Technik