Spondylodiszitis

Aus phys-med

Zusammenfassung des Ärzteblatt-Artikels Dtsch Arztebl 2008; 105(10): 181–7

Ursache

  • Infektionsweg:
    • endogen: WS-ferne Infektion mit hämatogener/lymphogener Streuung → v.a. ventrale WS-Abschnitte
    • exogen (10-15%): WS-OP oder Injektionen
  • Erreger:
    • 39% Staphylokokken (v.a. aureus, selten epidermidis)
    • 39% Gramnegative Bakterien (v.a. E. coli, seltener Pseudomonas, Proteus)
    • 19% Streptokokken
  • Prädisposition:
    • 50.-70. LJ
    • vorausgegangene lumbale BS-OP (mikrochirurgisch 0,1-0,6%, makrochirurgisch 1,4-3%)
    • Multimorbidität
    • DM, Adipositas
    • Niereninsuffizienz, chron. Hep.
    • rheumatische Erkrankungen
    • Einnahme von Steroiden oder Immunsuppressiva
    • Tumorleiden
    • vorangegangene systemische Infektionen oder viszeralchirurgische Eingriffe
    • Drogenabusus, HIV

Klinik

  • Inspektion: lokale Veränderungen
  • neurologischer Status
  • typisch:
    • Fersenfall-/Stauchungs-/Klopfschmerz
    • fehlender/geringer lokaler Druckschmerz
    • Schonhaltung, vermeidet Belastung der ventralen Wirbelsäulenabschnitte → Inklination/Wiederaufrichtung

Diagnose

  • Labor:
    • Leukozyten, CRP, BSG
    • bei akutem Verlauf: ↑↑
    • bei chronischem Verlauf: normwertig/grenzwertig
  • Röntgen:
    • obligat, aber (v.a. in der Frühphase) nicht aussagekräftig
    • möglicherweise gering ausgeprägte Veränderungen DD Degeneration
  • MRT:
    • Verfahren der Wahl: Darstellung der Ausweitung des Entzündungsgeschehens
  • CT:
    • schlechtere Sensitivität und Spezifität als MRT
    • gute Wiedergabe der knöchernen Destruktionen
    • mit KM gute Darstellung paravertebraler Abszedierungen
    • eigentlich nur sinnvoll, wenn MRT nicht möglich
  • Mehrphasenskelettszintigrafie
    • keine Unterscheidung möglich zwischen Infektionen des Knochens und aktivierten Osteochondrosen
    • unauffälliges Skelettszintigramm schließt ossären Entzündungsprozess sehr sicher aus
  • (F-18-FDG-PET)
    • reichert sich nicht/gering im Knochenmark/der Wirbelsäule an
    • entzündliche Prozesse → "hot spot"
    • Vorteile: schnelle Bildgebung, geringe Strahlenexposition
    • gute Unterscheidung zwischen Spondylodiszitis und degenerativen Veränderungen
    • Spezifität zur DD maligner Prozessen möglicherweise schlecht
  • Differentialdiagnose:
    • erosive Osteochondrose
    • osteoporotische/pathologische Fraktur
    • tumorbedingte Destruktion
    • Spondylarthritis ankylosans
    • M. Scheuermann.

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