Sozialversicherung: Unterschied zwischen den Versionen

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** Unfallkassen
** Unfallkassen
* Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE):
* Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE):
** Rentenberechtigung ab 20 % MdE über die 26. Woche nach dem Versicherungsfall
** Rentenberechtigung ab 20 % MdE über die 26. Woche nach dem Versicherungsfall (Arbeitsunfall, Berufskrankheit)
** Einschätzung durch Unfallversicherungsträger
** Einschätzung durch Unfallversicherungsträger
** unabhängig von tatsächlichem Einkommensverlust
** keine Einkommensanrechnung
** keine Einkommensanrechnung
** Grundlage: Jahresarbeitsverdienst (JAV) → 2/3 des gesamten Arbeitseinkommens der zwölf Kalendermonate vor dem Versicherungsfall
** Grundlage: Jahresarbeitsverdienst (JAV) → 2/3 des gesamten Arbeitseinkommens der zwölf Kalendermonate vor dem Versicherungsfall

Version vom 31. Oktober 2010, 23:42 Uhr

  • 5 Säulen

Krankenversicherung

  • Träger: GKV/PKV
  • seit 01/2009: Gesundheitsfonds
  • Sachleistungsprinzip
  • Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) = Versicherungspflichtgrenze, ca. 50.000 EUR
  • Beiträge:
    • Arbeiter und Angestellten: Hälfte Arbeitgeber/Arbeitnehmer, seit 2005 Sonderbeitrag 0,9% vom Arbeitnehmer
    • Rentner: Arbeitgeberanteil durch gesetzliche Rentenversicherung
  • Versicherungspflicht:
    • abhängig Beschäftigte unterhalb JAEG
    • Bezieher von Erwerbsersatzeinkünften (Arbeitslosengeld, Rente, Krankengeld, Arbeitslosengeld II u. a.),
    • Studierende,
    • Familienangehörige von Pflichtversicherten (→ Familienversicherung).
  • Frewillige Krankenversicherung:
    • Selbständige
    • Bezieher von Einkünften über JAEG
    • Personen nach Ende der Versicherungspflicht (geschiedene Ehepartner, Arbeitslose ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld u. a.)
  • keine Beitrittsmöglichkeit (außer frühere Mitgliedschaft):
    • Selbstständige
    • Beamte
    • Asylbewerber
    • Sozialhilfeempfänger
  • Sonderregelung: Künstlersozialversicherung (KSV)
    • Finanzierung: Hälfte Versicherte, Hälfte "Verwerter" von künstlerischen Leistungen → pauschale "Künstlersozialabgabe" + Zuschuss Bund
  • Zuzahlungen:
    • Praxisgebühr: 10,00 EUR, pro Quartal, entfällt meist bei DMP
    • Medikamente/Hilfsmittel: 10 %, min.l 5,00 EUR, max. 10,00 EUR; Befreiung für besonders preiswerte Medikamente (v.a. Generika)
    • Krankenhaus: 10,00 EUR pro Tag, max. 28 Tage
    • Rehabilitation: 10,00 EUR pro Tag, max. 42 Tage (Krankenhaus anrechenbar9
    • Heilmittel: 10,00 EUR Verordnungsgebühr, zusätzlich 10 %
    • Eigenenanteil: z.B. bei orthop. Schuhen, Brustprothesen-BHs/-Badeanzügen

Unfallversicherung

  • Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
  • Pflichtversicherte
    • Beschäftigte
    • Kindergartenkinder, Schüler, Studenten, Auszubildende
    • Landwirte
    • Pflegepersonen
    • Helfer bei Unglücksfällen, im Zivil-/Katastrophenschutz
    • Blut-/Organspender
  • Freiwillig Versicherte:
    • Unternehmer (ausgenommen sind z. B. Friseure),
    • Selbstständige, Freiberufler
    • mitarbeitende Ehegatten
  • Finanzierung: nur Arbeitgeber (Höhe je nach Gefahrklasse + Lohnsumme), Steuern
  • Leistungen:
    • medizinische und berufsfördernde Leistungen zur Rehabilitation (Sachleistung → UV-GOÄ)
    • Lohnersatz-/Entschädigungsleistungen (Verletztengeld, Verletztenrente, Hinterbliebenenrente)
  • Träger:
    • Berufsgenossenschaften
    • Unfallkassen
  • Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE):
    • Rentenberechtigung ab 20 % MdE über die 26. Woche nach dem Versicherungsfall (Arbeitsunfall, Berufskrankheit)
    • Einschätzung durch Unfallversicherungsträger
    • unabhängig von tatsächlichem Einkommensverlust
    • keine Einkommensanrechnung
    • Grundlage: Jahresarbeitsverdienst (JAV) → 2/3 des gesamten Arbeitseinkommens der zwölf Kalendermonate vor dem Versicherungsfall
  • Berufskrankheiten → Berufskrankheiten-Verordnung
    • Krankheiten durch chemische Einwirkungen (Hauterkrankungen, Metalle/Halbmetalle, Lösungsmittel/Pestizide)
    • Krankheiten durch physikalische Einwirkungen (Heben/Tragen, Lärm, Vibrationen, Druckluft, Strahlung)
    • Krankheiten durch Infektionserreger oder Parasiten, auch Tropenkrankheiten
    • Erkrankungen durch anorganische Stäube (Asbestose, Silikose)
    • Erkrankungen durch organische Stäube
  • Behandlung nach Arbeitsunfällen:
    • Durchgangsarzt (D-Arzt): Facharzt für Chirurgie mit Schwerpunkt Unfallchirurgie oder Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Zusatzbezeichnung "Spezielle Unfallchirurgie"“
    • legt fest, welcher Arzt die weitere Behandlung durchführen soll
    • weniger Kompetenz: H-Arzt (an der besonderen Heilbehandlung beteiligt)
  • (Private UV: Kapitalleistung und/oder Rentenleistung)

Rentenversicherung

  • Träger: DRV (früher: LVA + BfA)
  • Beiträge: Hälfte von Arbeitnehmer/Arbeitgeber bis zur BBG
  • Beitragssatz: 19,5%

Arbeitslosenversicherung

  • Träger: Bundesagentur für Arbeit
  • Beiträge: Hälfte Arbeitgeber/Arbeitnehmer
  • Beitragssatz: 6,5 % bis zur BBG

Pflegeversicherung

  • Träger: Krankenkassen
  • Beitragssatz: 1,7%
  • Pflegestufen: erheblich pflegebedürftig, schwer pflegebedürftig, schwerst pflegebedürftig