Prothesen

Aus phys-med

Untere Extremität

Frühversorgung

  • nach Abschluss der Wundheilung, ca. 2-4 Wochen postop.
  • provisorische Interimsprothese (Modularprothese mit Rohrskelett und austauschbaren Passteilen)
  • Vorteile:
    • frühzeitige Mobilisierung
    • Kreislauf-/Stoffwechselanregung
    • Reduktion des Stumpfvolumens, Vorbereitung auf spätere Belastung
    • Änderung durch Austausch der Passteile jederzeit einfach möglich
  • Definitivprothese nach 3-6 Monaten → Schaft nach Gipsabdruck

Prothesentypen

  • Schalenbauweise: ältere Bauart, Schale/Wandung gleichzeitig tragendes/formgebendes Element
  • Rohrskelettbauweise: tragende Leichtmetallrohre, auswechselbare Passteile, kosmetisches Schaumstoffummantelung

allgemeiner Prothesenaufbau

  • Schaft:
    • Stumpfbettung in Haftschaft mit Vollkontakt aus unterschiedlichen Materialien (Polyacryl, Kohlefaser, Gießharz, Kevlar, Holz)
    • Haftschaft: Trikotschlauch über Stumpfweichteile, Ventilloch am Schaftende → Gummiventil
    • muskelaktiver Oberschenkelstumpf: aktiv im Schaft verklemmt, leichter Unterdruck durch Adhäsivkräfte
  • Kniepassteile: Titan, Stahl, Karbon
    • einachsige Kniegelenke (Scharniergelenk)
    • mehrachsige/polyzentrische Kniegelenke
    • sperrbare Kniegelenke → funktionelles Stelzbein, zum Sitzen Entriegelung
    • Bremskniegelenke → sperrt bei axialem Druck
    • pneumatisch/hydraulisch gesteuerte Kniegelenke
  • Fußpaßteile:
    • (meist) einachsig (Dorsalextension/Plantarflexion)
    • gelenklos mit elastischem Puffersystem (gepolsterte Ferse, elastischer Vorfuß → veraltet)
    • Karbonfederspange:
      • Kombination aus mechanischem Gelenk, elastischem Kunstoffpuffer und/oder Fersenspange
      • hohe elastische Rückstellkraft
      • Pronation/Supination/Rotation möglich
      • kosmetische Anpassung möglich

Unterschenkelprothesen