Elektrotherapie
Aus phys-med
Grundlagen
- Körper --> Leiter 2. Klasse --> Anionen + Kationen
- Stromdichte --> verstärkte Wirkung unter kleinerer Elektrode
- Wirkung:
- Ionenbewegung --> Gewebsmilieu, Erwärmung
- Aktionspotentiale --> efferent/afferent
- Rezeptorreizung (freie Nervenendigungen) --> sensible Empfindungen
Galvanisation (Gleichstrom)
- gleichbleibende Richtung und Stärke
- Ionenverschiebung --> Elektrolytmilieu --> Schmerz-Rezeptoren
- keine Wirkung auf Nerven- und Muskelfasern
- Wirkung: Analgesie, Sedierung/Erregungshemmung
- Hydrogalvanische Anwendungen --> Stangerbad, Zellenbad
- Iontophorese: großflächige Elektroden, hohe Stromdichte, lange Therapiedauer (30 Min.), 8-10 Applikationen
Niederfrequente Reizströme
- 1-150 Hz
- Rechteck-/Dreieckimpulse, Schwellstrom, Amplituden-/Frequenzmodulation --> Wirkung ähnlich
- uni-/bidirektional
- Wirkprinzip: Auslösung von Aktionspotentialen an Nerven- und Muskelfasern
- Analgesie, Muskelstimulation
- Diadynamische Ströme nach Bernard:
- Impulsstrom, gleichgerichtet, Sinushalbwellen
- Ausgangsfrequenz 50/100 Hz, Impulsbreite 10 ms
- konstanter Gleichstrom unterlagert
MF = Monophasé fixe | motorisch/sensibel reizend | |
DF = Diphasé fixe | analgetisch | |
CP = courte période | resorptionsfördernd | |
LP = longue période | detonisierend | |
RS = rythme syncope |
- Cave: Verätzung durch Elektrolyse bei unidirektionalen Strömen --> Zwischenlage/Schwamm
Mittelfrequente Reizströme
- 1000 - 100.000 Hz, meist 4-20 kHz
- in der Regel sinusförmig --> nullliniensymmetrisch --> keine Elektrolyseprodukte
- Wirkprinzip: Auslösen von Muskel-Aktionspotentialen (erst durch mehrere aufeinanderfolge Impulse = Gildemeister-Effekt)
- Muskelstimulation, Muskeldetonisierung
- Vorteil: geringe sensible Nebenwirkungen
- Direkte mittelfrequente Reizung (Wyss):
- konstanter, über mehrere Sekunden geschwellter Strom von 11 kHz
- mit einem niederfrequenten Strom (250 Hz) unterlegt
- Zuleitung über 3 Elektroden
- Extern amplitudenmodulierter Mittelfrequenzstrom:
- ein Stromkreis, 4-20 kHz, Modulation im Gerät
- Interferenzstromverfahren (Nemec):
- 2 sinusförmige, Wechselströme in zwei getrennten Stromkreisen
- ein Stromkreis 4000 Hz, der andere variiert zwischen 3900 - 4000 Hz
- Überlagerung im Behandlungsgebiet --> Interferenzstrom 0-100 Hz
- postuliert: 25-50 Hz Muskelreizung, 90-100 Hz sympathikusdämpfend + analgetisch
- zusätzlich pulsierende Saugelektroden --> hyperämisierend